Endlich angekommen – 5 Jahre selbständig

Man sollte es nicht glauben, aber es gibt in diesem Jahr auch etwas zu feiern! Daher habe ich mich entschlossen, nicht noch einen Artikel über ein bestimmtes Thema zu schreiben, das in diesen Wochen omnidominant zu sein scheint.

English? Ask Me. Mit diesen simplen Worten habe ich vor 5 Jahren den Sprung in die Selbständigkeit gewagt. Raue Zeiten lagen hinter mir: 2014 aufgrund einer Insolvenz plötzlich aus der Firma entlassen, die mir in 17 Jahren zur Heimat wurde, Arbeitslosigkeit, zahllose Bewerbungen und gefühlt noch mehr Absagen. In Deutschland ist man mit 45 bereits zu alt, um einen guten Job zu bekommen – das war die bittere Realität. Nach einem Jahr und einem sich immer höher auftürmenden Schuldenberg hatte ich die Nase voll.

Mitte 2015 ging ich also von Behörde zu Behörde und bereitete sorgsam meinen Alleingang als freischaffender Selbständiger vor. Und als es dann soweit war, gab es kein Zurück mehr, ich wollte auch keines. Auch wenn es anfangs nicht leicht war, so habe ich jetzt nach 5 Jahren doch einiges auf die Habenseite geschafft.

Als Sprachtrainer bin ich fest gebucht und bleibe es auch hoffentlich. Die Zeiten sind sehr hart und auch ich habe natürlich Existenzängste – schon wieder.

Technische Übersetzungen sind mir mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen und darüberhinaus kann ich auch schon 3 Buchübersetzungen vorweisen, wodurch ich endlich auch Mitglied im Verband der Übersetzer (VDÜ) geworden bin. Darauf bin ich sehr stolz.

Meine dritte Säule der Selbständigkeit hat in den letzten 5 Jahren viele Höhen und Tiefen durchlebt. Natürlich hat es mich als Musiker momentan extrem hart getroffen. Live-Musik ist in dieser Zeit leider komplett abgesagt. Aber dadurch bleibt Zeit, an einem lang gehegten Traum zu basteln: Mein Blues-Trio „TWO ROCK BAND“ steht in den Startlöchern. Wir tüfteln gerade an ersten Studioaufnahmen.

Ob ich den Sprung in die Selbständigkeit nach 5 Jahren bereue? Definitiv nicht! Meine drei Säulen greifen gut ineinander und bis jetzt geht es stetig leicht bergauf. Natürlich, wie es in diesem Jahr weitergehen wird, weiß keiner. Aber ich bin es gewohnt, zu kämpfen, und werde auch dieses Mal nicht aufgeben.