Die Auszeit in den kurzen Semesterferien der Volkshochschule effektiv zu nutzen: das war mein Plan für die vergangenen zwei Wochen. Also schnell in einen schnellen ICE einsteigen und in viereinhalb Stunden war ich bereits vor Ort am prächtigen Hauptbahnhof, unserer prächtigen Hauptstadt. ( Ja, richtig gehört, die Deutsche Bahn kann auch pünktlich! ) Von dort aus ist es bekannterweise nur ein Katzensprung zum Hauptwohnsitz unserer Kanzlerin und zum geschichtsträchtigen Reichstag.
Mein Ziel war es, die Zeit alleine und ohne weitere Arbeitsverpflichtungen zu nutzen, um an meiner in den letzten Monaten etwas ins Stocken geratenen Buchidee weiter zu arbeiten. Viele Spaziergänge durch die unterschiedlichsten Stadtviertel Berlins sollten dabei helfen, mich vollends zu entspannen und meinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Soweit zur Theorie.
Doch die Realität war so nicht vorhersehbar: Der Gedankenstrom, den ich sofort auf (digitales) Papier bringen wollte, sprudelte förmlich über, ergoss sich mit so einer Wucht, dass ich auch heute noch, nachdem ich wieder nach Hause und ins normale Arbeitsleben eines Übersetzers und Sprachtrainers zurückkehren musste, bemüht bin, die unglaubliche Menge an neuen Ideen, Verbesserungen, Änderungen und Erweiterungen zu sortieren und in eine für den künftigen Leser verständliche Form zu bringen.
Das ist natürlich toll, zeigt mir aber auch auf, dass ein Kurztripp wie dieser unbedingt wiederholt werden sollte, da mein literarisches Projekt offensichtlich noch sehr viel mehr Zeit in Anspruch nehmen wird und ich leider nicht in der Lage bin, mich für längere Zeit ganz und gar dem Schreiben zu widmen.
Schließlich gilt es ja, auch im vierten Jahr meiner Selbständigekeit allen Widrigkeiten der momentan abflauenden Konjunktur zu trotzen und das durchaus positive Niveau des vergangenen Jahres zumindest zu halten.
Und dennoch: das Grundgerüst steht, an Ideen und Vorstellungen fehlt es wahrlich nicht und diese müssen nun in den nächsten Monaten in sinnvolle Buchstabenkombinationen verarbeitet werden.